Freitag, 4. Mai 2012

Dreifacher Feiertag

"Dann noch ein schönes Wochenende“, wünschte mir gestern die Erzieherin meines Großen. Ich stutzte, schließlich war erst Donnerstag. "Dir auch. Hast du morgen frei?" "Nein, morgen ist doch Feiertag." Sie lachte über meine entgleitenden Gesichtszüge. Gut zu wissen, ich hätte sonst nämlich heute Morgen glatt mit den Kindern vor verschlossener Tür gestanden, so aber ließen wir den Buß- und Bettag langsam beginnen.

Beim Frühstück hörten wir Radioeins, eine der letzten Gewohnheiten, die ich noch aus meiner Berliner Studentenzeit pflege. Die Moderatoren plauderten darüber, dass heute Starwarstag ist, kein Scherz: May the forth (aka force) be with you. Mein Großer kicherte, ein Starwarstag, der Kleine skandierte begeistert: "Starwars, starwars." Er sagt immer noch nicht viel.  Starwars war das erste zusammengesetzte Wort, das wir jemals von ihm gehört haben, meist hopst er dabei und zeigt auf meinen Rechner, das bedeutet: Ich will jetzt Legostarwarskurzfilme sehen, jetzt! Folgt man seinem Wunsch nicht, hopst er umso aufgeregter und wird lauter, meist bekommt er tatkräftigen Übersetzungsbeistand von seinem storbror.

Morgen ist in Dänemark Tag der Befreiung, an dem an das Ende des Zweiten Weltkrieges und seiner Schrecken erinnert wird. Schon heute Abend stellen deshalb viele Dänen brennende Kerzen in die Fenster. Denn um 20:30 Uhr am 4. Mai 1945 kam über BBC die Nachricht von der Befreiung Dänemarks, damals haben viele Menschen spontan eine Kerze ins Fenster gestellt und eine Tradition begründet, die sich bis heute fortsetzt.

Wort des Tages:

storbror = großer Bruder, der kleine Bruder ist dann folgerichtig lillebror, diese Bezeichungen werden hier sowohl von den Kindern selbst als auch von Familie und Umgebung gebraucht. Der knapp dreijährige Sohn einer deutschen Freundin sagt auf die Namensfrage gerne: "Lillebror."

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