Montag, 16. Januar 2012

Was man so Winter nennt

Der dänische Sommer hat uns im letzten Jahr Regen in allen Facetten vorgestellt, wobei wir es nicht so schlimm fanden. Jeder Anruf aus der Heimat begann mit: "Es regnet ... hat gerade geregnet ... wird gleich...etc.", dass tröstete, die hatten es also mindestens genauso schlimm. Der Winter dieses Jahr lässt sich leicht zusammenfassen: Er ist einfach grau. Grau mit Regen, grau mit Sturm, grau ohne was und dann wird es auch schon wieder dunkel. Man sollte es nicht Winter nennen, es ist einfach undefiniert. Für Schnee ist es nicht kalt genug. Die Kinder warten sehnsüchtig auf ein paar Flocken, die Schlitten stehen bereit. Die letzten beiden Winter waren schneereich. Aber so wie es aussieht, bleibt es grau. Nur manchmal bricht die Sonne durch, dann sind alle und alles für ein paar Momente verzaubert. Mich macht das ziemlich schwermütig, ich fühle mich selbst innerlich grau. Noch ein paar Wochen, sag ich mir, dann werden die Tage wieder richtig lang und die Sonnenuntergänge ziehen sich wunderbar in die Länge, der Golfplatz und der Wald dahinter werden wieder grün sein. Jetzt hol ich mir erst mal noch eine Tasse Tee, ändert nichts, aber tröstet.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen