Dienstag, 4. Oktober 2011

Fettsteuer

"Das hat mir gerade noch gefehlt", war mein erster Gedanke als eine Freundin mir von der Fettsteuer erzählte. Wir saßen auf dem Spielplatz, naschten schwedische Schokolade und schauten unseren Kindern zu. Sie erzählte mir, dass die Margarinefirmen seit Wochen auf Hochtouren arbeiten würden, um dem momentanen Hamstertrieb der Dänen zu befriedigen. Seit ich weiß, dass es Dänen gibt, die für die Sonderangebote - extra-large, extra-cheap - einen zweiten Gefrierschrank haben, wundert es mich nicht, dass die Regale trotzdem mager gefüllt sind. Bei Sonderangeboten wird hier zugeschlagen. Und die Fettsteuer ist nicht ohne: 30 Cent mehr für ein Stück Butter. Jedes bei der Verarbeitung eines Lebensmittels verwendete Gramm gesättigte Fettsäure wird berechnet. Eine Kilo böses Fett wird mit 16 kr., das sind € 2,15, besteuert. Natürlich macht man das nur aus Sorge um die Gesundheit. Dabei sind die Dänen selten dick, joggen gerne bei Wind und Wetter und fahren eigentlich immer Rad. Es gibt natürlich ein paar Dicke, aber im internationalen Durchschnitt meiner Privatstatistik ist das hier ein schlankes Land. Es wird wohl auch keinen vom Konsum abhalten. Denn ehrlich, wenn man Pizza haben will oder Torte oder einen extra großen Burger, dann wird das kleine Trotzkind in einem schon dafür sorgen, dass man das auch zu sich nimmt. Gespart wird dann an anderer Stelle.

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